Bestimmte Vitamine und Mineralien können den Verlauf einer Vitiligo-Erkrankung beeinflussen und im besten Fall sogar die Ausbreitung und das Entstehen weiterer Flecken verlangsamen oder verhindern. Auch in Kombination mit einer Bestrahlungstherapie können Nahrungsergänzungsmittel gezielt eingesetzt werden. Dieser Artikel bietet dir einen Überblick.
Ginkgo wirkt hocheffektiv gegen Vitiligo
Bereits im Jahr 2004 beschrieb die
Ärztezeitung eine Studie, an welcher insgesamt 47 Probanden teilnahmen. Die Studie zeigte auf, dass Ginkgo-Präparate das Voranschreiten von Vitiligo stoppen und das Hautbild verbessern können. So kam es tatsächlich bei einem Teil der Probanden zu einer signifikanten oder vollständigen Repigmentierung. Erklärt werden diese Erfolge durch die antioxidativen und antientzündlichen Eigenschaften der Pflanze, die den
sogenannten oxidativen Stress in der Haut reduzieren. Im genannten Beispiel wurde den Teilnehmern der Studie 3 mal täglich jeweils 40 mg des Extraktes verabreicht.
Wichtig: Falls du dieses Nahrungsergänzungsmittel gegen Vitiligo einnehmen möchtest empfehle ich die Dosis nicht zu hoch anzusetzen. Die positiven Eigenschaften verpuffen nämlich wenn das Mittel überdosiert wird. Laut der Verbraucherzentrale wirkt eine Überdosierung potenziell zellschädigend und erbgutverändernd und kann darüber hinaus Entzündungen bewirken.
Kupfer wichtig für Pigmentbildung
Immer wieder gibt es vereinzelt Berichte über Patienten, die mit einer Kupfertherapie gegen Vitiligo Erfolge erzielt haben. Leider gibt es keine genaueren Untersuchungen dazu, die vorhandenen Berichte beschreiben Einzelfälle und haben nur einen geringen Evidenzgrad. Es ist also nicht nachgewiesen worden dass Kupfer tatsächlich Pigmente wiederherstellen kann. Trotzdem kann die Einnahme von Kupfer als Nahrungsergänzungsmittel gegen Vitiligo sinnvoll sein, denn für den Stoffwechsel und die Bildung von Pigmentzellen sowie die Abwehr von freien Radikalen ist das Mineral essenziell. Kupfer ist der Gegenspieler von Zink und sollte daher nicht überdosiert werden, sonst kann ein Zinkmangel entstehen.
Vitamin D als Nahrungsergänzung bei Vitiligo
Viele Patienten mit Vitiligo weisen einen Vitamin D-Mangel auf. Der Hauptgrund ist wohl dass Sonneneinstrahlung weitgehend gemieden wird. Leider ist dieses Verhalten im Bezug auf eine Vitiligo-Therapie nicht gerade förderlich. Vitamin D wird nämlich hauptsächlich durch Einwirkung von UV-Strahlung gebildet. Es kann jedoch auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Eine weitere positive Eigenschaft ist, dass Vitamin D immunmodulierend wirkt und damit einer weiteren Ausbreitung
der Weißfleckenkrankheit entgegen wirkt. Zu empfehlen ist die Einnahme von Präparaten besonders während der Wintermonate, im Sommer dagegen können und sollten betroffene sich (zeitlich begrenzt) der Sonne aussetzen.
Präparate und Nahrungsergänzungsmittel
mit Vitamin D sollten am besten immer mit oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden, da es ein fettlösliches Vitamin ist und dadurch besser verarbeitet und vom Darm aufgenommen werden kann.
Folsäure, Vitamin B12, C und E
Folsäure und Vitamin B sind ebenfalls häufig nicht ausreichend bei von Vitiligo betroffenen Personen vorhanden. Um diesen Mangel auszugleichen und von den positiven Eigenschaften zu profitieren können die genannten Elemente als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden. Sie haben vor allem eine stark antioxidative Wirkung, ebenso das Vitamin C. Vitamin E dagegen ist zudem wesentlich für die Zellerneuerung. Da im
Krankheitsverlauf Pigmentzellen zerstört werden, ist auch hier eine zusätzliche Einnahme nicht verkehrt.
Zink als Zellschutz und Antioxidans
Zink schützt die Zellen vor freien Radikalen und oxidativem Stress. Es ist ebenfalls nicht unwichtig für die Pigmentbildung und den Hautfarbstoff Melanin. Studien haben auch hier aufgedeckt, dass untersuchte Vitiligo-Patienten übermäßig häufig einen Zinkmangel haben. Zur Dosierung: Um den Körper ausreichend mit dem Mikronährstoff zu versorgen genügen 10 Milligramm pro Tag. Dies kann entweder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder auch durch bestimmte Lebensmittel geschehen. Ein guter Zinklieferant ist beispielsweise Hafer.
Wie lange sollten die Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden?
Bis sich die Wirkung oder ein erster Effekt auf dem Hautbild bei der Weißfleckenkrankheit bemerkbar macht, vergehen in der Regel mehrere Wochen oder Monate bis hin zu einem Jahr. Dies ist so, weil die Pigmentzellen erst nach einer andauernden Stimulation nach einer längeren inaktiven Zeit ihre Arbeit wieder aufnehmen. Es ist daher wichtig, alle Präparate durchgehend und bestenfalls jeden Tag zur gleichen Uhrzeit einzunehmen. Hilfreich können dabei auch Checklisten sein. Falls du dich für diese Möglichkeit zur Therapieergänzung entscheidest, solltest du dafür mindestens 6 Monate veranschlagen.
Fazit zu Nahrungsergänzungsmittel gegen Vitiligo
Vitiligo kann durch gezielte Nahrungsergänzung gut behandelt werden. Am besten wirken diese in Kombination mit einer UV-Bestrahlung. Wende dich diesbezüglich am besten an einen Dermatologen. Die hier beschriebenen Mittel können bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente deren Wirksamkeit beeinflussen und zu Wechselwirkungen führen. Informiere dich daher ausgiebig vor der Einnahme und spreche alles mit deinem Arzt ab.