Vitiligo beginnt im Anfangsstadium meist unscheinbar, die Flecken sind gerade zu Beginn oft noch klein. Nicht selten nehmen betroffene sie dabei nur flüchtig war. Während des typischen Krankheitsverlaufs bilden sich mit der Zeit schubweise immer mehr Flecken und bestehende depigmentierte Hautareale können sich vergrößern und wachsen. Patienten sind in dieser Lage oft überfordert mit ihrer Situation und mangels Hintergrundwissen zunächst hilflos. Dieser Artikel zeigt auf, anhand welcher Faktoren und Symptome die Diagnose der sogenannten Weißfleckenkrankheit gestellt werden kann.
Vitiligo im Anfangsstadium frühzeitig behandeln
Typische Anzeichen

Die Flecken einer Vitiligo im Anfangsstadium werden von den meisten betroffenen während der Frühlingsmonate entdeckt. Dies geschieht oft nach einem Sonnenbad – wenn die Haut plötzlich nicht mehr einheitlich gebräunt ist. Sehr oft befallene Stellen sind unter anderem Augenlider, Mundbereich, Ellenbogen, Intimbereich oder Hände. Die weißen Hautflecken können aber auch am ganzen Körper auftreten und sind, gerade bei dunklen Hauttypen recht auffällig hell. In der Regel sind die Ränder scharf begrenzt, bei frischen Depigmentierungen kann es aber auch einen fließenden Übergang zur gesunden Haut geben. Da durch die fehlende Pigmentierung der natürliche körpereigene Sonnenschutz fehlt, kommt es an diesen Stellen vergleichsweise schnell zu Verbrennungen.
Ein anderes Symptom, welches sehr deutlich auf Vitiligo hinweist, sind weiße Haare innerhalb der Flecken. Dies ist wiederum aber nicht zwangsläufig der Fall, da sich die Melanozyten an den Haarwurzeln länger halten als auf der Hautoberfläche. Dieses Anzeichen wird demnach insbesondere im Anfangsstadium eher selten registriert.
Die hellen Hautflecken fühlen sich nicht anders an, als die übrige Haut. Einige Patienten berichten jedoch von einem Juckreiz. Dahinter wird ein erhöhter Gehalt an Wasserstoffperoxid vermutet.
Vitiligo verläuft schubweise – ausgelöst durch verschiedene Faktoren. Einige Trigger sind zum Beispiel schwere Sonnenbrände oder große seelische Belastungen und psychischer Stress. Patienten berichten auch, dass 2 bis 3 Wochen nach schweren Autounfällen o. ä. neue Flecken auftraten.
Wichtig: Die Erkrankung ist nicht übertragbar oder ansteckend und betrifft ausschließlich die Haut und die Schleimhäute. Es besteht daher nicht ein erhöhtes Risiko für andere körperliche Beschwerden.
Weiße Flecken im Gesicht: Die ersten Anzeichen in Bildern

Vitiligo anhand von Bildern aus dem Internet festzustellen ist recht schwierig, denn oftmals sehen die eigenen Flecken weniger schlimm aus als von Fotografen online dargestellt. Im Anfangsstadium bemerken gerade sehr hellhäutige Menschen die weißen Flecken beispielsweise im Gesicht nur beim genauen Hinsehen. Im beigefügten Bild rechts siehst du, wie die Weißfleckenkrankheit aussehen könnte – aber nicht muss.
Ab welchem Alter kann die Weißfleckenkrankheit auftreten?

Vitiligo kann prinzipiell in jedem Alter das erste Mal aufkommen. So können Kinder gleichermaßen wie Erwachsene betroffen sein. Manche Menschen haben es sogar seit der Geburt, in anderen Fällen beginnt das Anfangsstadium erst mit der Pubertät. Ein großer Teil erkrankt während jedoch im Alter vor 30 Jahren, Frauen dagegen auch im höheren Alter, während der Wechseljahre noch häufig. Hormonelle Veränderungen spielen dabei vermutlich eine Rolle.
Unabhängig vom Alter wird Vitiligo im Anfangsstadium meist während der Sommermonate erstmals von betroffenen registriert. Neben hormonell bedingten Krankheitsausbrüchen können die Auslöser auch psychischer Stress oder schwere Erkrankungen sein. Es ist daher sinnvoll zu prüfen, ob in jüngster Vergangenheit besonders ereignisreiche und belastende Zeiträume stattgefunden haben.
Erste Behandlungsschritte im Anfangssstadium
Je früher eine Therapie beginnt, desto eher kann eine Ausbreitung der Vitiligo-Erkrankung verhindert werden. Gerade im Anfangsstadium, wo in der Regel prozentual nur ein sehr geringer Anteil der Hautoberfläche betroffen ist, kann dies sogar die Chancen für eine vollständige Repigmentierung erhöhen – Studien haben nämlich gezeigt, dass frisch entstandene Depigmentierungen besser auf eine Therapie ansprechen.
Für eine Behandlung sollte zunächst immer Rücksprache mit einem auf Vitiligo spezialisiertem Dermatologen gehalten werden. In der Regel wird dieser bei Vitiligo im Anfangsstadium eine UV-Bestrahlungstherapie empfehlen. Dabei wird bis zu 3 mal wöchentlich die Haut gezielt und dosiert bestrahlt, was die Neubildung von Pigmentzellen anregt und abgestorbene Zellen reaktiviert.
Im Anfangsstadium und in frühen Krankheitsphasen hilft auch Sonnenlichteinwirkung. Dabei ist jedoch sehr wichtig, keinen Sonnenbrand zu provozieren, denn dies bedeutet Stress für die Haut und wirkt somit als Trigger für Vitiligo. Ähnlich wie bei einer UV-B-Lichtbehandlung muss hier auf die richtige Dosierung geachtet werden. Diese ist erreicht, wenn die Haut ein leichtes, kaum sichtbares Erythem aufweist. Das Sonnenbad muss regelmäßig, am besten täglich stattfinden um den optimalen Reiz zu setzen. Diese Vorgehensweise eignet sich in unseren Breitengeraden jedoch nur während der Sommermonate.
Früher wurde betroffenen meist Kortison verabreicht, diese Vorgehensweise hat sich jedoch nicht bewährt, da die Erfolge rückläufig sind nachdem die Therapie beendet wird.
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Habe ich Vitiligo? Die Symptome richtig deuten
Es gibt einige weitere Hauterkrankungen bei denen es ebenfalls zu weißen Hautarealen kommen kann. Sehr bekannt ist der sogenannte Hefepilz, der bei einer Infektion verwechselbare Hautveränderungen produziert. Ein relativ sicheres Anzeichen für Vitiligo ist, wenn die Flecken einigermaßen symmetrisch beidseitig am Körper vorkommen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein und ist von der Krankheitsform abhängig. Außerdem ist dies gerade im Anfangsstadium nur schwer festzustellen. Im Zweifel kann hier nur ein Dermatologe eine sichere Diagnose abgeben. Dabei kommt üblicherweise eine Woodlicht-Lampe zum Einsatz, diese zeigt in einem speziellem abgedunkelten Raum auf, wo sich depigmetierte Hautareale befinden.