Vitiligo ist eine nicht ansteckende, aber mental oftmals sehr belastende Erkrankung der Haut und des Immunsystems. Viele betroffene suchen nach der richtigen Therapie, denn nicht selten werden sie mit der Begründung, da könne man nichts machen von Hautärzten abgewiesen. Eine mögliche Lösung kann hier die Homöopathie sein – wenn sie richtig angewendet wird. Dafür sind jedoch zahlreiche Aspekte zu beachten, welche entscheidend über den Behandlungserfolg sein können. Wir gehen in diesem Beitrag auf diese naturheilkundliche Vorgehensweise ein und beleuchten die wichtigsten Punkte.
Kann Homöopathie helfen?
Es gibt keine verbreitet in der Wissenschaft anerkannte Untersuchungen, welche die Wirksamkeit der Homöopathie eindeutig belegen. Viele betroffene schildern jedoch ihre positiven Erfahrungen mit einer solchen Therapie bei Vitiligo. Der Behandlungsansatz ist zudem sehr umfangreich und kann von Person zu Person unterschiedlich aussehen, ganz auf die individuellen Gegebenheiten angepasst. Dabei spielen Dinge wie eventuelle Nährstoffmängel oder Defizite bei bestimmten Mineralien. Zudem ist die Vermutung naheliegend, dass eine naturheilkundliche Vorgehensweise parallel zu einer Bestrahlungstherapie durchgeführt, deren Ergebnisse verbessern kann.
Homöopathische Therapie bei Vitiligo: Ganzheitlich vorgehen
Für ein Ansprechen auf die Homöopathie bei Vitiligo ist es essentiell, ganzheitlich vorzugehen. Möglichst alle Faktoren, welche die Krankheit begünstigen könnten sollten mit berücksichtigt werden. Um dies zu erreichen, müssen Punkte wie die ausreichende Versorgung mit den passenden Nährstoffen, aber auch die Anregung der Pigmentzellen zum Wachstum gleichermaßen angegangen werden. Zum Einsatz kommen dabei stark verdünnte Präparate, welche den Organismus dazu animieren, etwaige Defizite auszugleichen oder nicht richtig funktionierende Abläufe zu reparieren.
Homöopathie bei Vitiligo: Schüssler Salze
Erstes Mittel der Wahl in der Homöopathie für Erkrankungen wie Vitiligo sind die sogenannten schüssler Salze. Infrage für die Therapie kommen dabei die Salze Nummer 4, 6, 10, 12 und 19. Sie decken den gesamten Bedarf an Mirko-Nährstoffen und Mineralsalzen ab, welche für die Beseitigung der weißen Flecken notwendig sind. Die Salze sollten jedoch nicht alle gleichzeitig eingenommen werden, denn meist funktioniert die Vorgehensweise besser, wenn Patienten sich auf 1 bis 2 Präparate festlegen und diese konsequent anwenden.
Vitiligo: wichtige Faktoren
Im folgenden Abschnitt lesen Sie, welche Faktoren bei der Behandlung von Vitiligo durch Homöopathie am wichtigsten sind. Werden diese nicht berücksichtigt, bleiben zufriedenstellende Ergebnisse zumeist aus.
Regulationsstörungen beheben
Durch verschiedene Umwelteinflüsse, der Lebensweise und der Ernährung können einzelne Vorgänge im Organismus nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren und es kommt zu einer Regulationsstörung. Diese können sowohl in Form von Stoffwechseltätigkeiten, als auch durch Mineralstoffmängel aufkommen. Ein Beispiel ist die Versorgung des Körpers mit Kupfer: Der Gegenspieler von Kupfer im Körper ist Zink. Beide Metalle teilen sich hierbei einen Speicher. Wird dem Organismus nun übermäßig viel Zink zugeführt, kann im Gegenzug weniger und unter Umständen zu wenig Kupfer aufgenommen werden.
Eine weitere Problematik bei Vitiligo welche ebenfalls auf Regulationsstörungen zurückzuführen ist, sind entzündliche Prozesse in den Hautzellen. Diese verursachen oxidativen Stress in der Haut und erhöhen den Gehalt an Wasserstoffperoxid in den Zellen. Die Folge: Zellen, die für die Herstellung von Melanin verantwortlich sind, stellen die Produktion ein und sterben ab. Abseits der Homöopathie ist daher auch der Abbau von oxidativem Stress bei Vitiligo ein wesentlicher Faktor.
Defizite beseitigen
Personen, die an Vitiligo erkrankt sind, haben im Vergleich zur gesunden Bevölkerung überdurchschnittlich häufig einen Mangel an Nährstoffen wie Vitamin B, Vitamin D oder Selen. Auch Mineralstoffe wie Kupfer und Mangan gehören oftmals zu den defizitären Elementen im Körper. Diese Mängel werden beispielsweise mithilfe des Schüssler Salz Nr. 19 (Kupfermangel) behoben. In der Homöopathie können die Mängel aber auch durch Nahrungsergänzung ausgeglichen werden, etwa durch Vitamin-B-Präparate.
Pigmentierung anregen
Im nächsten Schritt sollte in der Homöopathie bei Vitiligo die Pigmentierung angeregt werden, um die weißen Flecken direkt zu bekämpfen. Dazu ist es zunächst einmal notwendig die Voraussetzungen zu schaffen, um den Prozess der Pigmentbildung zu ermöglichen. Dies geschieht, indem der Körper und die Haut mit bestimmten Elementen versorgt werden, welche für die Herstellung von Melanin essentiell sind. Dazu zählt neben Kupfer auch Mangan. Mangan ist ein Schwermetall und sollte daher nicht überdosiert eingenommen werden. Die Einnahme mittels Globuli ist allerdings unproblematisch, weil hier die Dosis sehr gering und stark verdünnt ist.
Entgiftung und Entsäuerung
Eine letzte Schlüsselrolle bei einer Therapie durch Homöopathie ist bei Vitiligo die Entgiftung über die Haut und die Entsäuerung. Die Entsäuerung kann durch basische Ernährung erfolgen, eine Entgiftung dagegen erzielt man unter anderem durch die Einnahme von schüssler Salz Nr. 10 und 12. Letztere fördern die Ausscheidung von toxischen und schädlichen Stoffen über die Haut und den Darm gleichermaßen.
Homöopathie bei Vitiligo innerlich und äußerlich anwenden
Homöopathie kann sowohl innerlich als auch äußerlich, mithilfe von Salben bei Vitiligo angewendet werden. Dies kann die Ergebnisse der Therapie verbessern da die benötigten Mikronährstoffe und Mineralien damit direkt an den Arealen aufgetragen werden, an denen sie gebraucht werden. Die Flecken können gezielter behandelt werden und die Pigmentierung erfolgt wesentlich schneller als nur durch die Einnahme von Tabletten oder Globuli. Salben können auch zuhause ohne viel Aufwand hergestellt werden: Die entsprechenden Präparate müssen zu Pulver gemahlen und anschließend mit einer Lotion ohne Alkohol auf die weißen Flecken aufgetragen werden.
Weitere Aspekte für Behandlungserfolg mit Homöopathie
Wie auch bei Bestrahlungstherapien und anderen schulmedizinischen Ansätzen zur Behandlung von Vitiligo, kann es auch bei der Homöopathie mehrere Monate dauern, bis Patienten erste Repigmentierungen verzeichnen. Der Erfolg hängt somit maßgeblich davon ab, wie konsequent die alternative Methode über einen längeren Zeitraum angewendet wird. Durch die Einnahme der passenden Präparate und einer optimierten Ernährungs- und Lebensweise kann dies jedoch eine gute Ergänzung zu einer Bestrahlungstherapie sein oder auch als Hauptbehandlung die Pigmentierung der weißen Flecken anregen.