Die Behandlung von Vitiligo ist häufig eine langwierige Angelegenheit und erste Erfolge sind im Normalfall frühestens nach einigen Monaten erstmals sichtbar. Für betroffene macht es das ganze nicht einfacher, denn viele Wissen nicht welche Vorgehensweise die richtige ist und die besten Ergebnisse mit sich bringt. Dabei ist aufgrund der ungeklärten Ursachen für die Hautkrankheit diese selbst nicht heilbar, die äußerlichen Symptome wie die weißen Hautflecken lassen sich jedoch in der Regel vollständig beseitigen. In diesem Artikel beleuchten wir genauer, mit welchen Schritten Patienten ihren Therapieerfolg verbessern und welche Methoden am vielversprechendsten sind.
Welche Möglichkeiten zur Behandlung von Vitiligo gibt es?
Die häufigste Art der Behandlung von Vitiligo ist die Phototherapie, bei welcher die Haut des Patienten mit UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge angestrahlt wird. Die Dosierung wird dabei sekundengenau abgestimmt, sodass der richtige Reiz für die Herstellung von Pigmentzellen gesetzt wird. Darüber hinaus gibt es folgende Möglichkeiten:
- Homöopathie
Sehr beliebt ist in diesem Bereich die Vergabe von bestimmten Mineralstoffen und Salzen, etwa mittels der sogenannten schüssler Salze. Wirksam sind das Schüssler Salz Nr. 6 (Kalium Sulfuricum) und das Schüssler Salz Nr. 19 (Cuprum arsenicosum). Letzteres wird auch als Mittel gegen graue Haare verwendet. - Bleichung der Haut
Bei Patienten, deren Hautoberfläche bereits zu über 90 Prozent weiß ist, kann die restliche Haut geblichen werden. Achtung: Das Ergebnis ist dabei nicht zwangsläufig gleichmäßig! - Melanozytentransplantation
Bei der Melanozytentransplantation werden der Lederhaut funktionsfähige Pigmentzellen entnommen, diese im Labor gezüchtet und vermehrt und anschließend in den betroffenen Arealen verpflanzt.
Vitiligo Behandlung: Diese Kosten können entstehen
Die Kosten hängen von der Art der Behandlung ab. Eine Melanozytentransplantation gehört beispielsweise zu den teuersten Methoden, hier müssen Patienten mit mindestens 10.000 Euro rechnen. Bestrahlungsgeräte kosten je nach Größe zwischen 200 – 2.000 Euro. Homöopathische Anwendungen bei Vitiligo sind dagegen relativ kostengünstig; hier sind neben den Produkten wie schüssler Salzen und Cremes nur die Honorare für die Beratung mit einem Arzt oder einem naturheilkundlichen Experten fällig.
Was bezahlt die Krankenkasse?
Leider wird die Behandlung von Vitiligo von vielen Krankenkassen immer noch als kosmetischer Eingriff eingestuft. Je nach Art der Therapie müssen Patienten daher nicht selten zumindest teilweise die Kosten selber tragen. Vollständig bezahlt wird üblicherweise eine Ganzkörperbestrahlung. Eine Reise an das tote Meer kann nach Prüfung ebenfalls übernommen werden. Die Behandlung mit Protopic, einer speziellen Creme, wird dagegen nicht bezahlt, da das Medikament für Vitiligo nicht zugelassen ist. Auch die Kosten für eine Transplantation von Melanozyten müssen von betroffenen Personen in aller Regel selbst getragen werden.
Totes Meer: Vitiligo Behandlung in Israel oder Jordanien
Während eine Bestrahlungstherapie in Deutschland häufig Monate benötigt, um erste Auswirkungen zu bewirken, kann eine Behandlung von Vitiligo am toten Meer bereits nach 3 Wochen zu Erfolgen führen. Dem zugrunde liegt eine Mischung aus dem mineralhaltigem Salzwasser, der natürlichen Sonneneinstrahlung und dem Klima, welches dank eines hohen Gehalts an Sauerstoff und Brom in der Luft beruhigend auf das Immunsystem einwirkt.
Vitiligo Behandlung in Deutschland
Wer dagegen eine Behandlung in Deutschland bevorzugt, kann sich über ein umfangreiches Angebot an dermatologischen Zentren hierzulande freuen. Sehr bekannt sind unter anderem:
- Uniklinik Greifswald
- Fach-Krankenhaus für Dermatologie Schloss Friedensburg
- Spezialklinik Neukirchen
- Universitätsklinikum Münster
Dies sind mit die wichtigsten Anlaufstellen für Vitiligo in Deutschland. Betreut werden Patienten hier von Fachärzten der Dermatologie, welche zahlreiche Erfahrungen auf dem Gebiet haben. Dabei werden betroffene neben der Bestrahlung auch über Ernährungsmaßnahmen unterwiesen.
Vitiligo Behandlung durch Hausmittel
Hausmittel können die natürliche Färbung der Haut nicht wiederherstellen. Sie können jedoch unterstützend für eine Behandlung und pflegend eingesetzt werden. Bekannte Hausmittel sind:
- Ingwer
Ingwer wird in der traditionellen chinesischen Medizin als Hausmittel gegen die Weißfleckenkrankheit genutzt. Dazu wird der Saft einer Ingwerwurzel mit Wasser vermischt und über mehrere Wochen getrunken. - Ginkgo
Ginkgo hat immunmodulatorische Eigenschaften und ist bekannt als starker Lieferant von Antioxidantien. Für den bestmöglichen Effekt wird bis zu 80 mg täglich eingenommen. Der positive Effekt auf die Vitiligo Behandlung ist durch Studien eindeutig belegt. - Kokosöl
Kokosöl kann die Pflege der Haut unterstützen, da es beruhigend wirkt und entzündliche Prozesse in der Haut abmildert. Die Anwendung: Einfach natives Kokosöl auf die betroffenen Stellen auftragen und einziehen lassen.
Ergebnisse der Behandlung durch Ernährung beeinflussen
Durch das richtige Essverhalten kann die Behandlung von Vitiligo unterstützt werden. Dabei sollte der Essensplan reich an Rohkost sein und wenig Histamin beinhalten. Darüber hinaus ist die Versorgung mit Folsäure und Vitamin B vorteilhaft, da Patienten mit der Hautkrankheit oftmals unter Mangelerscheinungen leiden. Besonders reichhaltig an Vitamin B sind Eier, Fisch, Walnüsse und Meeresfrüchte. Folsäure ist in Sonnenblumenkernen, Spinat und Spargel enthalten. Für den Schutz von Zellmembranen müssen die Vitamin-E-Speicher gefüllt sein. Dafür geeignet sind Nahrungsmittel wie Papaya, Sonnenblumenkerne und Erdnüsse.
Welche Creme wird bei Vitiligo angewendet?
Für die Behandlung von Vitiligo werden oftmals Cremes mit dem Arzneistoff Tacrolimus verabreicht. Diese sind jedoch für die Hauterkrankung nicht zugelassen, sodass Patienten für die Kosten von derzeit etwa 75 Euro pro 100 ml selbst aufkommen müssen. Bekannt sind vor allem die Medikamente Protopic und Elidel, welche verschreibungspflichtig sind. Während der Benutzung können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten, der Konsum von Alkohol sollte zudem unterlassen werden.
Weitere Cremes, die bei der Behandlung von Vitiligo zur Verwendung kommen sind die sogenannte Pseudokatalase-Creme von Dr. Schallreuter und die Ruxolitinib-Creme. Auch Kortison kann als Salbe aufgetragen werden, darf allerdings nur in einem begrenztem Zeitraum verwendet werden und wird aus diesem Grund nicht mehr häufig verschrieben. Die Nebenwirkungen sind schwerwiegend, weshalb das Mittel in der Regel nur verordnet wird, um einen akuten Schub zu stoppen.
Erfahrungen: Was hilft am besten?
Die Erfolgschance einer Behandlung ist bei Vitiligo von Person zu Person unterschiedlich. Generell lässt sich jedoch erfahrungsgemäß feststellen, dass Bestrahlungstherapien kombiniert mit der Einnahme von Ginkgo und einer angepassten Ernährung wohl die besten Ergebnisse erbringt. Es gibt jedoch auch hier Unterschiede: Während bei einigen Patienten eine Bestrahlung mit UV-B-Licht anschlägt, tritt die Repigmentierung in einigen Fällen nur mit UV-A-Bestrahlung ein.
Vitiligo Behandlung durch Leberreinigung
Eine gesunde Leber ist grundsätzlich voraussetzend für ein funktionierendes Immunsystem. Es kann daher sinnvoll sein, bei Vitiligo eine Leberreinigung durchzuführen. Die Behandlung verbessert die Regeneration der Zellen und den Austausch der Blutkörperchen. Kombiniert mit einer Darmreinigung wird zudem die Nährstoffaufnahme im Darm optimiert. Dies kann eine positive Veränderung der Hautkrankheit herbeiführen, da oftmals der Nährstoffhaushalt bei Menschen mit der Weißfleckenkrankheit gestört ist. Da das Immunsystem zu 80 Prozent im Darm lokalisiert ist, kann dessen Überaktivität somit möglicherweise reguliert werden.
So kannst du natürlich deine Vitiligo behandeln
Die Lösung ist ganz einfach, leider werden die notwendigen Vorgaben oftmals nicht konsequent über einen längeren Zeitraum angewendet um Vitiligo zu behandeln. Die Weißfleckenkrankheit ist nämlich vollständig reversibel, im Gegensatz zu anderen autoimmunen Krankheiten wie Psoriasis, Neurodermitis, kreisrundem Haarausfall oder Hashimoto.
Stelle als erstes deine Ernährung um. Verzichte möglichst auf saure Lebensmittel und fahre deinen Alkoholkonsum herunter. Anschließend solltest du die Voraussetzungen für die Pigmentbildung schaffen, indem du den Zellen ausreichend Nährstoffe sowie Mineralstoffe zur Verfügung stellst. Dies kann mithilfe von Supplements geschehen.
Im letzten Schritt musst du die Pigmentzellen dazu stimulieren, ihre Arbeit wieder aufzunehmen und wieder Melanin zu produzieren. Dazu sind Sonnenexposition, Bestrahlung mit Lichtgeräten oder auch das Solarium gute Möglichkeiten, die funktionieren. Die Behandlung von Vitiligo mittels Sonnenlicht kann auch nach Maßgabe eines Dermatologen erfolgen.
Unterstützend kannst du nun mit Piperin und Ginkgo die Voraussetzungen für eine Repigmentierung weiter optimieren. Merke: Auch hier ist langfristiges und diszipliniertes Vorgehen entscheidend, wer bereits nach wenigen Tagen Veränderungen erwartet und enttäuscht wird, neigt eher dazu aufzugeben.