Alkohol ist ein in der Breite der Gesellschaft akzeptiertes und viel konsumiertes Genussmittel. Nicht selten wird gerne nach Feierabend, in Gesellschaft und zu besonderen Anlässen ein Gläschen Sekt, Wein oder Bier getrunken. Doch gerade Menschen, die unter Hauterkrankungen wie Vitiligo leiden, sollten vorsichtig mit dem Trinken sein, da die Auswirkungen auf den Organismus und die Haut sehr weitreichend und gravierend sind. Wir gehen in diesem Artikel auf einige Aspekte ein, welche die Eigenschaften der Volksdroge genauer beleuchten.
Vitiligo: So wirkt sich Alkohol auf die Haut aus
Alkohol schadet der Haut bei Vitiligo – wie genau, zeigen wir in der nachfolgenden Aufzählung:
- Verlangsamte Regeneration
Die Regeneration verlangsamt sich. Dazu gehören auch zahlreiche Prozesse, die bei Vitiligo eine Rolle spielen. Die Neubildung von Pigmentzellen, beispielsweise während einer Therapie, verzögert sich dadurch. - Vitaminmangel
Zu exzessives Trinken beeinflusst den Vitamin B12-Spiegel im Körper. Auch weitere Mineralstoffe und Vitamine, welche für die Behandlung der Weißfleckenkrankheit essentiell sind, werden nicht mehr richtig aufgenommen und verarbeitet: Vitamin A, E und D, Zink, Magnesium und Eisen. - Belastung der Leber
Viele frische Flecken entstehen bei Vitiligo, wenn die Leberfunktion beeinträchtigt ist. Alkohol belastet die Leber enorm, da es ein Zellgift ist und der Körper es sofort und so schnell wie möglich abzubauen versucht. Andere Entgiftungsprozesse der Leber rücken damit in den Hintergrund und können unter Umständen nicht mehr richtig ablaufen. - Falten und trockene Haut
Die Haut trocknet aus und altert wesentlich schneller – dies bedeutet auch, dass Pigmentzellen schneller absterben! Vergleichbar ist dies mit dem Ergrauen von Haaren im hohen Alter. Durch die fehlende Flüssigkeit werden zudem wichtige Nährstoffe entzogen, die für einen schönen Teint unabdingbar sind. - Geschwächte Abwehrfunktion der Haut
Zu guter Letzt ist auch die Abwehrfunktion durch zu viel Alkohol geschwächt, was Bakterien, Entzündungen und Hautkrankheiten ein leichtes Spiel macht. Das Immunsystem reagiert darauf – und schießt dabei hin und wieder übers Ziel hinaus. Bei Vitiligo werden dabei neben den schädlichen Erregern auch körpereigene Pigmentzellen abgetötet.
Alkohol bedeutet Stress für den Körper
Alkohol ist ein starkes Zellgift – und dies bedeutet starken Stress für den Körper. Stress ist bei Vitiligo ein Triggerfaktor, denn durch ihn können Schübe entstehen. Das bedeutet, dass weitere Flecken hinzukommen und bestehende Herde sprunghaft wachsen. In der Hautoberfläche entstehen viele kleine Entzündungen und Wasserstoffperoxid wird gebildet. Dieses Bleichmittel ist bei Personen mit Vitiligo eine der Hauptursachen dafür, dass keine neuen Pigmente gebildet werden können.
Die Ausbreitung von Vitiligo wird begünstigt
Diese und weitere Aspekte sorgen dafür, dass durch ein übermäßiges Konsumieren von Alkohol die Voraussetzungen für eine Ausbreitung von Vitiligo geschaffen werden. Die größten Triggerfaktoren dabei sind Stress, eine eingeschränkte Leberfunktion, verlangsamte Regeneration und der Entzug von wichtigen Mineralien und Nährstoffen, welche für die Herstellung von Pigment unverzichtbar sind. Der Körper reagiert manchmal bei übermäßigem und langfristigen Konsum mit einer Rückbildung der Körperbehaarung. Dies ist wichtig, da sich um die Haarwurzeln herum auch in den nicht pigmentierten Stellen meist noch intakte Pigmentzellen befinden. Auch bei anderen autoimmunen Krankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis kann eine Verschlimmerung der Symptome riskiert werden.
Beim Abbau von Alkohol im Körper entsteht das giftige Zwischenprodukt Acetaldehyd. Es schädigt die Schleimhäute und kann sogar krebserregend wirken. Außerdem sammeln sich dabei Fettsäuren in der Leber, eine sogenannte Fettleber entwickelt sich. In der Folge kann dann eine Leberzirrhose entstehen. Diese ist für die Behandlung von Vitiligo äußerst negativ. Die Entwicklung ist nachhaltig und lässt sich nicht umkehren, durch eine gesunde Lebensweise lässt sie sich jedoch stoppen.
Vitiligo: Alkohol in Hautpflegeprodukten
Gesichtswasser, Parfüm und andere Kosmetikprodukte enthalten oftmals Alkohol. Von Vitiligo betroffene Personen sollten daher unbedingt auf die Inhaltsstoffe der genutzten Artikel überprüfen, denn die schädliche Wirkung kann sowohl durchs Trinken, als auch über den Hautkontakt hervorgerufen werden. Bei vielen Produkten kann jedoch Entwarnung gegeben werden, denn auch hier macht die Dosis das Gift. Oftmals verdunsten alkoholische Bestandteile, wenn beispielsweise Camouflage oder Make-up aufgetragen werden. Vorsicht ist vor allem geboten bei Feuchtigkeitscremes und Gesichtswasser.
Sollte Alkohol bei Vitiligo komplett vermieden werden?
Der Konsum von Alkohol in geringen Mengen, sofern er nicht regelmäßig ist, ist auch bei Vitiligo unbedenklich. So kann zu besonderen Anlässen natürlich beispielsweise ein Shot Vodka oder ein Schnapsglas getrunken werden, ohne das dies einen Effekt auf die Hauterkrankung hat. Schwierig wird es erst, wenn der Konsum in größeren Mengen und in zeitlich zu kurzen Abständen, zum Beispiel jedes Wochenende erfolgt. Hier sollten Personen mit autoimmunen Erkrankungen, darunter Neurodermitis, Psoriasis oder aber der Weißfleckenkrankheit unbedingt Abstand nehmen, um den Krankheitsverlauf nicht negativ zu beeinflussen.
In geringen Mengen kann Alkohol entspannend wirken und sogar förderlich sein beim Stressabbau. Dies kann in emotionalen und belastbaren Lebensphasen teilweise die Entwicklung einer Vitiligo ausbremsen, da psychische und körperliche Belastungen ein Triggerfaktor für Schübe sind. Dies sollte jedoch nur in tatsächlich geringen Mengen und nur in Ausnahmefällen eine Option für den Stressabbau sein. Viel besser sind dagegen Meditation, ausreichend Schlaf und geplante Erholungsphasen.
Vitiligo: Erholung nach Konsum von Alkohol
Wer dennoch nicht verzichten möchte, sollte insbesondere im Hinblick auf Vitiligo einige Dinge beachten. Zum einen sollte nach exzessiven Trinken möglichst die Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit beachtet werden. Dazu sollten Sie wenn möglich nur stilles Mineralwasser trinken, um dem Körper beim Abbau der Zellgifte zu unterstützen und nicht unnötig weiter zu belasten. Außerdem sollte dem Körper bei einem Kater unbedingt ausreichend Erholung und Schlaf gewährt werden. Getränke mit Elektrolyten, Tabletten mit Vitamin B und Mineralstoffe als Nahrungsergänzungsmittel helfen dabei, verlorene Nährstoffe wieder aufzubauen.
Fazit der Folgen von Alkohol bei Vitiligo
Alkoholiker haben es nicht nur deutlich schwerer bei der Behandlung von Vitiligo, die Haut leidet darüber hinaus auch extrem unter entzündlichen Prozessen, Unreinheiten und einer vorzeitigen Alterung. Diese Faktoren machen Alkohol zu einem Faktor, welcher einem schönen und gleichmäßigen Teint entgegensteht. Wer seine weißen Flecken loswerden möchte, sollte daher das Trinkverhalten einschränken und auf ein Minimum reduzieren. Neben der Weißfleckenkrankheit kann der Körper sich dadurch von zahlreichen anderen Erkrankungen und Problemen lösen und damit das eigene Wohlbefinden steigern.