Die richtige Ernährung kann bei Vitiligo-Patienten während einer Therapie dazu führen, dass die Repigmentierung der entfärbten Hautareale schneller und flächendeckender vonstatten geht. Tatsächlich gibt es Studien, welche die Wirksamkeit einzelner Nährstoffe belegen, allerdings nur in Verbindung mit einer regelmäßigen Bestrahlung mittels UV-Licht. Ein verändertes Essverhalten alleine bewirkt demnach keine Verbesserungen des Hautbildes, in Kombination können allerdings bessere Ergebnisse erzielt werden. In diesem Beitrag stellen wir einige Lebensmittel vor, die sich günstig auf die Repigmentierung auswirken können.
B-Vitamine und Folsäure
Folsäure und Vitamin B ist bereits seit langem dafür bekannt, die Repigmentierung bei Vitiligo zu fördern. Zudem ist bei betroffenen übermäßig häufig ein Defizit festzustellen. Für eine ausreichende Versorgung sollten Patienten vor allem auf Rohkost zurückgreifen – beim Erhitzen gehen die Nährstoffe nämlich teilweise verloren. Mahlzeiten sollten aus diesem Grund nicht zu lange gekocht werden. Wichtig ist zudem, die Ernährung abwechslungsreich zu gestalten, da gewisse Mineralien und Nährstoffe nur begrenzt aufgenommen werden können. Besonders reichhaltig an Folsäure und Vitamin B sind:
- Eier
- Walnüsse
- Rote Bete
- Sonnenblumenkerne
- Spinat
- Leinsamen
Mit Hilfe von Supplementen kann der Körper ebenfalls gut versorgt werden. Hierbei ist vor allem die richtige Lagerung zu beachten: Die Produkte sollten immer licht- und hitzegeschützt aufbewahrt werden, damit sie ihre Wirksamkeit nicht verlieren.
Starke Antioxidantien
Antioxidative Lebensmittel in der Ernährung sollten bei Vitiligo keinesfalls vernachlässigt werden. Sie wirken entzündungshemmend, und begünstigen damit eine Abheilung der Flecken. Vitamin E beispielsweise ist ein sehr starker Antioxidans, es ist unter anderem wesentlich für den Schutz von Zellmembranen und verlangsamt darüber hinaus die Alterung der Haut. Ein anderes Lebensmittel mit sehr guter antioxidativer Wirkung ist Ginkgo. Es wirkt dem Abbau von Melanozyten entgegen, die für die Pigmentierung der Haut zuständig sind. Eine ähnliche Wirkung entfaltet auch grüner Tee.
Mit einer reichhaltigen Versorgung über die Ernährung können Antioxidantien im Grunde nicht überdosiert werden, anders sieht dies jedoch bei einer gezielten Einnahme in Tablettenform aus. Hier kann bei zu hohen Dosen sogar die gegenteilige Wirkung eintreten, was die Ausbreitung von Vitiligo wiederum eher fördern würde. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich an die auf den Beipackzetteln angegebenen Tagesmengen zu halten.
Vitamin-D in der Ernährung bei Vitiligo
Das sogenannte Sonnenvitamin wirkt sich modulierend auf das Immunsystem aus, welches bei Patienten mit Vitiligo über reagiert. Durch diese Überaktivität werden Pigmentzellen vom Organismus fälschlicherweise als Fremdkörper erkannt und bekämpft, wobei es zur typischen Fleckenbildung kommt. Zudem wurde festgestellt, dass betroffene übermäßig häufig nur unzureichend und mangelhaft mit Vitamin D versorgt sind.
Im Sommer bildet sich der Stoff hauptsächlich durch direkte Sonnenlichteinwirkung, doch während der Wintermonate sollte in unseren Breitengraden darauf geachtet werden, es auch über die Ernährung zuzuführen. Besonders reichhaltig ausgestattet mit Vitamin D sind Fischsorten wie Hering, Lachs, Aal und Makrele, aber auch Pilze, Leber, Austern, Milch und Butter können geeignete Lieferanten sein.
Glutenfreie Ernährung sorgt für Besserungen
Auch eine glutenfreie Ernährung kann bei Vitiligo unter Umständen Besserungen herbeiführen. Dies zeigt ein Fallbeispiel eines Kindes, welches deutliche Repigmentierungen verzeichnete, nachdem die Ernährungsweise dementsprechend angepasst wurde. Auch andere Autoimmunerkrankungen werden auf diese Weise therapiert. Ein weiterer Aspekt: Etwa 1 Prozent aller Vitiligo-Patienten weist eine Glutenunverträglichkeit auf. Umgekehrt sind fast 10 Prozent der Zöliakie-Patienten von der Weißfleckenkrankheit betroffen. Es kann daher sinnvoll sein, sich auf eine eventuelle Unverträglichkeit hin untersuchen zu lassen, denn gerade wenn sich die Diagnose bestätigt gibt es gute Chancen auf eine Repigmentierung nach der Ernährungsumstellung.
Fazit: Lässt Vitiligo sich über die Ernährung heilen?
Eine Heilung von Vitiligo im eigentlichen Sinne geschieht weder durch eine Ernährungsumstellung noch mit Hilfe einer anderweitigen Behandlung. Trotzdem können zum Teil sehr gute bis flächendeckende und vollständige Repigmentierungen erzielt werden, sodass oberflächlich keine Flecken mehr vorhanden und sichtbar sind. Für die meisten Betroffenen kommt dies einer Heilung gleich – denn die Weißfleckenkrankheit produziert außer dem kosmetischen Aspekten keine anderweitigen körperlichen Beschwerden.